Wie kommst Du auf deine Ideen?
Ich werde häufig gefragt wie ich auf meine Ideen für Schmuckstücke komme. Anfangs konnte ich das überhaupt nicht beantworten, da mir die Ideen meistens direkt beim „Tun“ in den Sinn kommen. Die Idee entwickelt sich sozusagen automatisch.
Nachdem die Frage aber öfter kam, habe ich mal drüber nachgedacht, wie meine Ideen eigentlich so entstehen…
Bei mir fängt’s meistens an mit dem Aufräumen meines Perlenplatzes, oder besser gesagt mit „rumräumen“ an, denn darin verliere ich mich dann beim aufräumen immer wieder…
Mir fallen dann schöne Knöpfe, oder andere von mir gesammelte Dinge, in die Hände und das ist dann der Startschuss für eine Idee.
Ein kleines Mondgesicht aus Fimo wird hier mein „Startobjekt“.
Es kann also ein Knopf sein, ein Stein, oder ein Stück Stoff. Zu diesem ersten Fundstück versuche ich dann andere Dinge zu finden die farblich passen. Also wenn ich einen blauen Knopf habe, suche ich mir ander blaue Knöpfe die dazu passen, oder Perlen mit dem gleichen oder abgestuften Blauton. Vielleicht passt ein Stück Jeans dazu usw.
Erstmal eine „Sammlung“ von Perlen und anderen Fundstücken.
Die Farbe spielt für mich immer eine große Rolle, da sie das Bindeglied zwischen unterschiedlichen Teilen und Perlen sein kann.
Mein Mondgesicht ist nun umrahmt von vielen Perlen und Knöpfen.
Nachdem ich also einiges zusammengesammelt habe, oft aus der gleichen Farbfamilie, lege ich mir diese Teile zusammen, was könnte wohin passen? Was fliegt aus der Sammlung wieder raus? Und bei diesem Schritt entscheide ich auch, welche Metallfarbe möchte ich dazu nehmen? Gold, silber, Kupfer, Bronze?
Sollte mir dann noch etwas fehlen, suche ich nach einer zusätzlichen Farbe die passen könnte, als Akzent, oder das Ganze wird tatsächlich zwei- oder mehrfarbig.
Knackig bunt kann ja auch schön sein.
Wenn ich also eine grobe Vorstellung davon bekommen habe wie alles aussehen könnte und mir die „Idee“ zurechtgelegt habe, mache ich meistens ein Foto davon um verschiedene Versionen auszuprobieren. Perle oben, Ring unten, oder andersherum. Also die Fotos sind eine reine Gedankenstütze. Dadurch sieht man nochmal aus einer anderen Perspektive auf die Idee.
Mit der Zusammenstellung die mir am besten gefällt, fange ich an das Ganze umzusetzen. Was nicht heißt, dass es am Ende auch so aussieht. 😉
Das erste Teil, also der Knopf oder der Stein den ich gefunden habe, bilden den Anfang der Perlenstickerei. Um dieses Stück (oder auch die Stücke) formt sich am Ende das ganze Schmuckstück. Oft ergibt sich dann während des Arbeitens mit den Perlen, noch weitere Ideen und Änderungen. Das ist eben der kreative Prozess und man muss ja nicht zwingend bei der ersten Idee bleiben.
In jedem Falle hilft es sich eine Krimskrams-Kiste von schönen Dingen, Knöpfe, Bilder, Spielzeug, Würfel und andere Fundstücke anzulegen. Eine Ideenfindungskiste sozusagen. Aus dieser Kiste kann man sich dann immer bei Bedarf Inspiration holen. Alleine das „darin herumkramen“ hilft die Synapsen anzuregen. So kann das ein oder anderen schöne Teil darin in Kombination mit Drähten, Bändern, Stoffen und glitzernden Perlen zu einer neue Idee führen.
Ich hoffe ich konnte Dir einen kleinen Einblick in meinen Ideenfindungsprozess geben. Sicher gibt es viele Wege, das ist meiner.
Versuch’s einfach mal…
Viel Spaß beim Sticheln!